1147: | Erstmalige Erwähnung des Ortsnamens "Otachringen", was auf einen Personennamen des 9. Jahrhunderts zurückgehen kann. Zu dieser Zeit gibt es bereits zwei Siedlungskerne. Einer befindet sich auf dem Höhenrücken zwischen Ameisbach und Ottakringer Bach, was etwa dem Gebiet des heutigen Ottakringer Friedhofes entspricht. Ein jüngerer Ortskern, entlang des Ottakringer Baches, ist östlich davon gelegen. | ![]() Ein Kupferstich von Ottakring |
1230: | Im älteren Ortskern gibt es eine Kirche "ad septem nuces – Zu den 7 Nussbäumen", die dem heiligen Lambert (Lainprecht) geweiht ist und bis ins 18. Jahrhundert besteht. Sie befindet sich am Ende der späteren Thaliastraße an der Gabelung Gallitzinstraße–Johann-Staud-Gasse. Die Ottakringer sind vor allem Wein- und Milchbauern und stehen unter der Grundherrschaft des von Markgraf Leopold III. gegründeten Stiftes Klosterneuburg. | |
1416: | Weihe der Wolfgangskapelle am Ufer des Ottakringer Baches, in der jüngeren Ansiedlung an Stelle der späteren Alt-Ottakringer Kirche. | ![]() Lambert- und Wolfgang-Kirche nach Votivbild zu Ma. Brunn |
1484: | Teilweise Zerstörung der Lambertkirche durch die Ungarn unter Matthias Corvinus. | |
1529: | Erste Türkenbelagerung. Neuerliche Beschädigung der Lambertkirche. Anschließend Wiederaufbau durch Bischof Johannes Fabri. | |
1683: | Zweite Türkenbelagerung. Die Kriege, zwei Pestepidemien (1679 und 1713) sowie Missernten bringen in dieser Zeit viel Not nach Ottakring. Nach Abzug des osmanischen Heeres bauen die wenigen überlebenden ihr altes Dorf und die Lambertkirche nicht mehr auf, sondern lassen sich weiter östlich, im neuen Ortsteil entlang des Ottakringer Baches bei der Wolfgangskapelle nieder. Die Wolfgangskapelle übersteht die Türkenzeit relativ unbeschadet. | |
Der Propst von Klosterneuburg, Christian II. Matthäi, lässt die Gründe östlich von Ottakring vermessen und vergibt die Bauparzellen an Siedlungswillige. Um für die Neulerchenfelder eine Einnahmequelle zu schaffen, erhalten sie über Wunsch die Schankgerechtigkeit. Dadurch entstehen hier zahlreiche Wirtshäuser (Ende des 17. Jahrhunderts befinden sich in 165 Häusern 69 Gaststätten!) und es wird nicht nur viel getrunken, sondern auch viel musiziert. Daher hatte dieser Vorort auch den Beinamen "größtes Wirtshaus des Heiligen Römischen Reiches". Aber es herrscht hier nicht nur die Lebensfreude sondern auch bittere Armut. | ![]() | |
1704: | Errichtung des Linienwalles: Gebietsteilung des Lerchenfeldes in Alt- und Neulerchenfeld. Der Linienwall bildete nur eine Steuergrenze, da alle Waren, die nach Wien transportiert wurden, versteuert werden mussten. | |
1714: | Wiederherstellung der Lambertkirche durch die Gemeinde; sie wird später jedoch dem Verfall preisgegeben und 1790 abgetragen. | ![]() Ottakring, 1820 |
1788/89: | über Initiative des Pfarrers Karl Wöß (Amtszeit 1778 bis 1809) erfolgt durch Baumeister Lorenz Lechner ein Umbau mit gleichzeitiger Vergrößerung der Wolfgangskapelle. Am 17. Juli 1790 wird der schlichte josephinische Bau von Kardinal-Erzbischof Migazzi zu Ehren des heiligen Kreuzes und der Heiligen Lambrecht und Wolfgang neuerlich geweiht und zur Pfarrkirche erhoben. | |
1835: | Ein Brand vernichtet einen großen Teil des Ortes. In der Folge entsteht ein neues Siedlungsgebiet zwischen Ottakring und Neulerchenfeld, Neu-Ottakring. Ansiedlung von Gewerbebetrieben, vor allem Harmonikaerzeuger und Kunstdrechsler. Um 1850 gibt es 20 Knopfdrechslereien in Ottakring. | |
1848: | Revolution und Ende der Grundherrschaft. Die Gemeinden werden von der Hörigkeit, Robot und Zehentpflicht gegenüber den Grundherren befreit und können ihre Gemeindevertretung frei wählen. Diese besteht aus dem Bürgermeister (an Stelle des Ortsrichters) und den Gemeinderäten. Der erste Bürgermeister ist von 1850–1858 Georg Eisner, der schon 1841–1846 das Amt des Ortsrichters inne hatte. Durch den Verkauf der Gründe zwischen dem "Alten Ort" und Neulerchenfeld setzt eine rege Bautätigkeit ein, was auch zum Zuzug neuer Bevölkerungsschichten führt. | |
1881: | Anschluss Ottakrings an die Hochquellwasserleitung, was eine Verbesserung der hygienischen Verhältnisse mit sich bringt. | ![]() Pfarrkirche, 1900 |
1892: | Einverleibung der Vororte-Gemeinden nach Wien. Dadurch wird aus Ottakring und Neulerchenfeld trotz heftigen Widerstands der Gemeindevertreter der 16. Wiener Gemeindebezirk. Bodenspekulation und Wohnungsnot führen zu einer sehr dichten Verbauung. Die Bausubstanz besteht hauptsächlich aus sogenannten "Bassena-Häusern". Zu der Zeit hat Ottakring 1.404 Häuser und 61.817 Einwohner. Durch die Industrialisierung besitzt der Bezirk (nach Favoriten) die zweitstärkste tschechische Minderheit Wiens und entwickelt sich zu einem Zentrum der Arbeiterbewegung. | |
1909: | Einverständnis des Gemeinderates zum Neubau der Pfarrkirche am 24. Juni, da die
Wolfgangskirche abermals zu klein geworden war. Grundsteinlegung am 18. Juli. Initiator des Neubaues:
Pfarrer Johann Pax. Architekt: Rudolf Wiskoczil (Schüler von Friedrich Schmidt und Victor Luntz an der
Akademie der bildenden Künste in Wien. 1919 Namensänderung auf Werian, begraben am Ottakringer Friedhof,
Gruppe P, Reihe 10), Bauleiter: Guido Gröger. Mit den Bauarbeiten wird an der Chorseite begonnen, das
alte Gotteshaus überbaut und dieses erst nach Ende der Bauarbeiten abgerissen. Der Platzbedarf errechnet
sich aus einem Fassungsraum von 3 Personen/m2: Die Grundfläche des Neubaues (ohne Orgelchor) beträgt
566 m2 und bietet daher 1.700 Personen Platz. Die Krypta (die heute nicht mehr benutzt wird), ist für
200 Personen bemessen. Eine Projektvariante
![]() |
![]() Thaliastraße ![]() Ottakringer Str. |
1910: | Am 18. August Aufsetzen des Turmkreuzes anlässlich des 80. Geburtstages von Kaiser Franz Joseph (Gedenktafel am linken Querhaus). Weihe der Apsis am 15. Oktober im Beisein des Kaisers. | |
![]() ![]() ![]() ![]() | ||
1911: | Die neue Kirche fast fertig – die alte vor dem Abbruch. | ![]() |
1912: | Weihe des neuen Gotteshauses am 7. September, Patrozinium zur Erhöhung des heiligen Kreuzes. | |
1923: | Am 5. August feiert Prälat Pax ein Doppeljubiläum: 50 Jahre Pfarrer und 25 Jahre Pfarrer in Alt-Ottakring. Zu diesem Anlass erscheint eine eigene Ansichtskarte (Bild rechts). | |
1926: | Weihe des Altares zu Ehren der heiligen Theresia von Lisieux (Bild rechts) am 18. Januar. | ![]() |
1937–39: | Generalsanierung der Pfarrkirche infolge zahlreicher Baumängel. Diese ergeben sich vor allem daraus, dass die neue Kirche nur im Langhaus unterkellert ist. | |
1954: | Am 4. April findet durch Kardinal Innitzer die feierliche Glockenweihe statt. | |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | ||
1964: | Abriss und Neubau des Pfarrhofes. (Bild rechts) | ![]() |
1968–70: | Die Stufen vor dem Haupteingang werden einer Reparatur unterzogen. Einbau der Heizung und einer neuen Beleuchtung. Es erfolgt die Aufstellung eines Volksaltars; die Bilder zeigen die Weihe durch Kardinal Franz König am 19. Dezember 1970. | |
![]() ![]() ![]() | ||
1973: | Sanierung der Orgel. | ![]() ![]() |
1993/94: | Restaurierung des Turmes. | |
1994/95: | Innen- und Außenrenovierung | |
2001/02: | Restaurierung der Orgel. |